Fast unbemerkt wehrte der Bürgermeister erneut eine Chance für unsere Kinder ab
Erinnern Sie sich noch? Im Jahr 2006 fand auf Betreiben und Vermittlung der Bürgerinititive Pro Schule eine Anhörung von neun freien Schulträgern beim Bürgermeister statt. Dabei wurde ein potenzieller Betreiber für ein Gymnasium in Schöneiche gefunden, der sich nicht nur bereit erklärte, das benötigte Gebäude zu bauen, sondern auch noch einen weiteren Schulbetreiber gefunden hatte, der in das zu bauende Gebäude eine Oberschule integrieren wollte. Also eine perfekte Lösung für unsere Gemeinde und ein Schulangebot für alle Kinder!
Rückblickend wundert es nicht mehr, dass aus dieser traumhaften Lösung nichts wurde, da der Bürgermeister schon die Gespräche mit den neun freien Schulträgern nur widerwillig und in einem Stil und Ton geführt hatte, bei dem sich viele der Bewerber vor den Kopf gestoßen fühlten. So ließ er auch den gefundenen Schulbetreiber und Bauherrn schlicht allein im Regen stehen.
Verhinderung einer weiterführenden Schule die Erste!
Nach den Wahlen zur Gemeindevertretung um Herbst 2008 gab es dann auf Initiative von Gemeindevertreter Philip Zeschmann einen neuen Anlauf. Die Gemeindevertretung sprach sich nach langen Verhandlungen mit breiter überparteilicher Zustimmung per Grundsatzbeschluss für eine weiterführende Schule in unserer Gemeinde aus. Die Gemeindevertreter beauftragten den Bürgermeister eine öffentliche Ausschreibung zum Auffinden eines passenden Betreibers durchzuführen.
Nach monatelanger Untätigkeit erfolgte dann im Frühling 2009 auf Druck der Gemeindevertretung widerwillig die öffentliche Ausschreibung. Leider wurden die vier potenziellen Betreiber über Monate nicht zu einer Anhörung eingeladen, weshalb es nicht verwundern konnte, dass von den vier dann nur noch zwei im Oktober im Bildungsausschuss präsentierten. Da hatte aber der Bürgermeister schon das Urteil gesprochen, dass beide nicht geeignet seien, was der Ausschuss und auch die Gemeindevertretung traurigerweise übernahmen.
Verhinderung einer weiterführen den Schule die Zweite!
Weiterführende Schule erneut verhindert.
Fast unbebemerkt wehrte der Bürgermeister erneut eine Chance für unsere Kinder ab.
Aber die Schöneicher Eltern gaben sich nicht geschlagen und initiierten unter Führung des Gemeindevertreters Philip Zeschmann und weiterer Kommunalpolitiker als letztes Mittel das Bürgerbegehren „Erst Schule dann Rathaus“, was schon im Titel die eigentlichen Gründe des Bürgermeisters sich immer wieder gegen jeden Vorschlag zur Ralisierung einer weiterführenden Schule zu stemmen, offenbarte. Das Bürgerbegehren erreichte Anfang Dezember 2009 deutlich mehr Unterschriften als die erforderlichen 10 Prozent der stimmberechtigten Schöneicher, wurde aber unter fadenscheinigen Gründen durch die Wahlleiterin der Gemeindevertretung zur Ablehnung empfohlen. Dem folgte die Mehrheit der bürgermeistertreuen Gemeindevertreter bedauerlicherweise.
Verhinderung einer weiterführen den Schule die Dritte!
Das Thema „weiterführende Schule für Schöneiche“ war eigentlich schon „tot“, da konnte am 1 0. Januar 2010 der erste Kontakt zur Evangelischen Schulstiftung geknüpft werden, die sich sehr interessiert an einer weiterführenden Schule in Schöneiche zeigte, jedoch einen aktiven Förder-
verein zur Bedingung einer weiteren Zusammenarbeit machte. Gehört, getan! Ein paar Tage später wurde auf Initiative von Philip Zeschmann der „Förderverein evangelische weiterführende Schule für Schöneiche“ mit vielen Eltern und ein paar Gemeindevertretern gegründet.
Daran schlossen sich über gut zwei Jahre vielfältige Bemühungen und Initiativen an, eine Zusammenarbeit der Gemeinde mit der Schulstiftung auf den Weg zu bringen. Ein Schulkonzept wurde im Förderverein ebenso ehrenamtlich erarbeitet wie Planungen, Architektenentwürfe und Kalkulationen für den erforderlichen Schulneubau. Sogar ein Vertragstext zwischen der Gemeinde und der Schulstiftung zur Refinanzierung des Baus über eine langjährige Miete entstand auf Druck vom Förderverein und der Gemeindevertretung heraus und wurde vielfach diskutiert und optimiert, so dass er am Ende – im Herbst 2011 unterschriftsreif war.
Was aber fehlte, war eine klare Aussage des Bürgermeisters zu dem passenden Grundstück, auf dem diese Schule gebaut werden konnte, obwohl im Flächennutzungsplan der Gemeinde die Fläche östlich des Sportplatzes schon seit vielen Jahren genau für den Zweck einer weiterführenden Schule ausgewiesen ist.
Leider haben viele der Beteiligten zu spät gemerkt, dass der Bürgermeister – in der Hoffnung, das Geld der Gemeinde doch noch für sein neues Rathaus einsetzten zu können – mal wieder auf Zeit spielte. Am Ende auf Kosten von ganz Schöneiche und aller Kinder leider erfolgreich, denn auch die Evangelische Schulstiftung verlor bei dieser mangelnden Unterstützung und Hinhaltetaktik im Frühjahr 201 2 endgültig das Interesse.
Die Eltern waren konsterniert bis schockiert, nur einer jubelte, der Bürgermeister! Konnte er nun doch endlich die konkreten Planungen zum Bau seines neuen Rathauses über seine hinlänglich bekannte Salamitaktik voranbringen, auch wenn er dazu nie ein tragfähiges Finanzierungskonzept vorlegen konnte.
Verhinderung einer weiterführenden Schule die Vierte!
Und jetzt lesen wir vor ein paar Wochen im Rahmen der Berichterstattung über den vom Bürgermeister gewünschten und betriebenen Verkauf der ehemaligen Bürgerschule (zur Finanzierung des laufenden Rathausneubaus unbedingt erforderlich!) im Nebensatz in der Zeitung, dass auch die Montessori-Stiftung zur Realisierung einer weiterführenden Schule in Schöneiche angefragt hätte, aber nicht zum Zuge gekommen sei!? Das ist doch schon wieder eine angesehene Stiftung, die Schulen betreibt!
Und am 27.3. die Krönung: Unter der Überschrift „Vorstoß für einen Montessori-Bildungscampus“ soll nun in Woltersdorf „ein internationaler Montessori-Bildungscampus auf dem Delta-Gelände“ entstehen! Genau das Gleiche mussten wir vor Jahren schon mit einem anderen Schulträger
erleben! Hat der als überaus schulfreundlich bekannte Bürgermeister erneut und klammheimlich die Chance auf eine weiterführende Schule für unsere Gemeinde und unsere Kinder vereitelt?
Hoffentlich nicht die Verhinderung einer weiterführenden Schule für Schöneiche die Fünfte und Letzte!
Unabhängige Bürger Schöneiche, veröffentlicht im Mai 2014
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