Antrag – Gemeinde Schöneiche bei Berlin – Kommunales Mobilitätskonzept

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2.   Das Mobilitätskonzept dient der Bestandsaufnahme, der Potenzialanalyse für die einzelnen Verkehrsträger des Umweltverbunds sowie der Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen. Das Mobilitätskonzept soll insbesondere enthalten:

a)    Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Verkehrsmittelnutzung (Modal Split) inkl. Analyse der Wegeziele und Nutzergruppen innerhalb der Gemeinde sowie im überörtlichen Alltagsverkehr;

b)   Ziele und Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung auf den Umweltverbund, insbesondere den ÖPNV und das Fahrrad (inkl. Potenzial- und Kostenschätzungen);

c)    Ziele und Maßnahmen für die Verknüpfung von ÖPNV, Radverkehr und neuen Mobilitätsangeboten wie bspw. Carsharing (inkl. Potenzial- und Kostenschätzung).

3.   Als Schwerpunkt sollen im Rahmen des Mobilitätskonzepts insbesondere folgende Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots untersucht werden (inkl. Potenzial- und Kostenschätzung):

a)   Weitere Fahrplanverbesserungen auf der Straßenbahnlinie 88 (Ausweitung 10 Minuten-Takt auf die Hauptverkehrszeit , Ausweitung des 20 Minuten-Taktes an Wochenenden/Feiertagen, Ausweitung des 30 Minuten-Taktes in den Randzeiten, Einführung eines Nachtverkehrs am Wochenende);

b)   Einrichtung einer Busverbindung zwischen Schöneiche und Neuenhagen inkl. Anschluss der Gewerbegebiete „Schöneiche Nord“ und „Flora“ als „kurze“ Linie ab Schöneiche oder als „PlusBus“-Angebot zwischen S Neuenhagen – Schöneiche – Woltersdorf – S/Bhf. Erkner;

c)    Verlängerung des 20 Minuten-Taktes der Buslinie 161 bis Schöneiche-Dorfaue;

d)   Varianten zur Erschließung aller Ortsbereiche mit dem ÖPNV (Anpassung bestehender Tram- und Buslinien und/oder neue Angebote, z.B. in Form eines Ringbus- oder Rufbusangebotes o.a.);

e)   Potenzial- und Variantenuntersuchung für eine Erweiterung des Straßenbahnnetzes (ausgehend von der bestehenden Tramlinie 88).

4.   Der Bürgermeister wird beauftragt, für die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts ein geeignetes Fachbüro mit Erfahrungen im Bereich moderner und ökologisch nachhaltiger Mobilität zu binden.

5.   Für die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts stellt die Gemeindevertretung außerplanmäßig 30.000 Euro zur Verfügung. Der Bürgermeister wird darüber hinaus beauftragt, sich um Fördermittel zu bemühen. 

Mit einem Mobilitätskonzept erhält die Gemeinde profunde Informationen über den Ist-Zustand der Verkehrsmittelnutzung, auf deren Grundlage Ziele und Maßnahmen für Verkehrsverlagerungen nebst Potenzial- und Kostenschätzungen entwickelt werden können. Die Ergebnisse sollen Gemeindeverwaltung und Gemeindevertretung als fachliche Grundlage und informelles Planungsinstrument (in ergänzender Fortschreibung des INOEK) für die verkehrspolitischen Entscheidungen der kommenden Jahre dienen.

Gleichzeitig erhält die Gemeinde eine fachplanerische Grundlage, um gegenüber dem Landkreis Oder-Spree als Aufgabenträger des ÖPNV entsprechende Verbesserungen des Angebotes geltend zu machen.