Seit Schuljahresbeginn verwarnen Polizei und Ordnungsamt wieder Eltern, die vor den Schöneicher Schulen falsch parken. Vor der Bürgelschule, in deren Umgebung ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, hat das seine Berechtigung. An der Strorchenschule jedoch herrscht sein Jahren ein von der Gemeinde verursachtes „Parkchaos“. Seit fast einem Jahr liegt der praktisch ohne Kosten umsetzbare Lösungsvorschlag „Elterntaxihaltestelle“ der Unabhängigen Bürger Schöneiche (UBS) auf dem Tisch. In den vergangen Monaten wurden solche Lösungen in vielen Städten und Gemeinden Brandenburgs erfolgreich umgesetzt. Doch die Gemeinde Schöneiche blockiert das Thema.

Jeden Morgen bringen mehrere hundert Eltern in Schöneiche ihre Kinder zur Schule. Die meisten von ihnen nutzen dafür das Auto – sei es, weil sie im Anschluss direkt zur Arbeit fahren, weil sie noch ein Kind in die Kita bringen müssen oder weil es keine Radwege oder eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gibt. Jeden Morgen treffen diese Eltern praktisch gleichzeitig zwischen 7.40 und 7.55 Uhr vor der Storchenschule ein.

Parkplätze gibt es kaum – bei der Neugestaltung der Dorfaue um die Storchenschule wurde das Problem schlicht ignoriert, obwohl Gemeindevertreter Dr. Philip Zeschmann (UBS) bereits bei der Bauplanung vor den Folgen gewarnt hatte. Die Gemeinde nutzt nun erneut diesen wissentlich in Kauf genommenen Missstand, um ihre Finanzen auf Kosten der Eltern aufzubessern.

Gleich am ersten Schultag, als noch mehr Eltern als sonst mit dem Auto zur Schule fahren mussten, weil ihre Kinder neben ihren Schultaschen auch Sportbeutel, Kunstbeutel und Wechselsachen für den Hort brauchten, warteten das Ordnungsamt und die Polizei vor der Storchenschule. Die Eltern, die keinen Parkplatz fanden, aber ihr Kind pünktlich abgeben mussten, wurden als freundliche Begrüßung zum Schuljahresbeginn gleich mit einem entsprechenden Bußgeld verwarnt. Die gleiche bürgerfreundliche Vorgehensweise kannten die Schöneicher schon von Sportveranstaltungen, Einschulungsfeiern usw..

Am dritten Schultag wurde diese „Erziehungsmaßnahme“ gegen die „bösen Eltern“ fortgesetzt, anstatt endlich die unsinnige Blockade gegen die Umsetzung des seit fast einem Jahr vorliegenden Problemlösungsvorschlags der Unabhängigen Bürger Schöneiche aufzugeben.

Der kurz vor 8 Uhr morgens schnell anschwellenden und auch wieder abschwellenden Strom von Fahrzeugen lässt sich ganz einfach bewältigen, indem die vorhandene großzügige Buswendeschleife an der Zufahrt zur Dorfaue vor Kulturkate und neuem Rathaus als „Elterntaxihaltestelle“ genutzt wird. Dort könnten die Eltern ähnlich einem Taxihalteplatz nacheinander von Westen her einfahren. Die Kinder können auf der Straßenseite, auf der sich die Schule befindet, aussteigen, und die letzten Meter auf dem breiten Fußweg sicher zur Schule laufen. Danach können die Eltern, ohne wenden zu müssen, einfach nach Süden wieder ausfahren.

Da das 3-minütige Halten, ohne dass der Fahrer das Fahrzeug verlässt, an Bushaltestellen erlaubt ist, wäre das sofort möglich. Deshalb schlugen die Unabhängigen Bürger Schöneiche genau diese quasi kostenfreie Problemlösung vor fast einem Jahr vor und führten dazu Gespräche mit der Schulleitung, dem zuständigen Straßenverkehrsamt des Kreises und der Gesamtelternvertretung der Storchenschule.

Das Ergebnis: Große Zustimmung. Auch das Straßenverkehrsamt war sofort bereit, das vor der Wendeschleife auf Wunsch der Gemeinde angebrachte Schild „Busspur“ zu entfernen, um die Probleme und Gefährdung der Kinder zu minimieren. Das besagte Schild jedoch, welches ein Befahren für normale PKW grundsätzlich ausschließt, hängt noch immer dort, weil der Bürgermeister unserer Gemeinde es bisher unterlassen hat, das – wie es amtsdeutsch heißt – Benehmen mit dem Straßenverkehrsamt herzustellen. Lieber werden die Kinder weiter massiven Gefährdungen ausgesetzt und die Gemeindekassen auf Kosten der Eltern gefüllt.